Wednesday, December 5, 2007

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Bildergalerie folgt in Kürze

Saturday, November 3, 2007

Eine Reise zu den Pyramiden ist zu Ende


Reiselied

Sonne leuchte mir ins Herz hinein,
Wind verweh mir Sorgen und Beschwerden!
Tiefere Wonne weiß ich nicht auf Erden,
Als im Weiten unterwegs zu sein.

Nach der Ebne nehm ich meinen Lauf,
Sonne soll mich sengen, Meer mich kühlen;
Unsrer Erde Leben mitzufühlen
Tu ich alle Sinne festlich auf.

Und so soll mir jeder neue Tag
Neue Freunde, neue Brüder weisen,
Bis ich leidlos alle Kräfte preisen,
Aller Sterne Gast und Freund sein mag.

(Hermann Hesse)

Wednesday, October 31, 2007

Im Todesstern von Alexandria

Nachdem wir uns gleich noch am selben Abend unserer Feluka Rueckkehr fuer den Nachtzug nach Alexandria eingeloggt hatten, sind wir nun schon fast am Ende unserer Reise angelangt. Neben der beruehmten Bibliothek, die mehr dem Todesstern aus Star Wars gleicht als einer Buechersammlung, gibt es in dieser tollen und jung gebliebenen Universitaetsstadt vor allem noch das Mittelmeer zu "besichtigen". Hier geniessen wir derzeit unsere letzten gechillten Sommertage, bevor es schliesslich und schlussendlich zu den Pyramiden gehen wird.

Frisch gebadete Gruesse,
euer David



Die Fuesse im Nil

Eine Feluka, so nennt man die kleinen, einfachen Segelboote, die schon seit jeher auf dem Nil rumschippern und von denen auch heute noch unzaehlige am Ufer von Assuan rumduempeln. Teilweise scheinen diese Schiffchen noch direkt aus pharaonischer Zeit herzustammen und sie locken mit einem Erlebnis laengst versunkener Zeiten.: einer Nilfahrt, fernab der lauten Welt der gruenen Wuestenschneise.

Es ist ueberfluessig zu erwaehnen, dass wir uns das natuerlich nicht entgehen lassen konnten, und so fanden wir uns am Tag nach unserer ruhmreichen Staudammbesichtigung auf Captain Atars Feluka wieder. Die Crew wurde ergaenzt durch zwei laessige Australier und einen Englaender und SCHWUPS, schon konnte er losgehen, unser unkonventioneller Rueckweg von Assuan nach Luxor.

Es dauerte wirklich nicht lange, bis uns das stete Kreuzen der Feluka um den optimalen Wind, das wechselseitige Aufblaehen des Dreiecksegels und die Wogen des Nilstroms in seinen friedlichen Bann gezogen hatte. Diese ungewoehnliche Stille und die einzigartige Atmosphaere schien nicht nur mir eine liebgeschaetzte Wohltat gewesen zu sein und so wurde eigentlich kaum gesprochen waehrend der Fahrt. Besonders eindrucksvoll war es dann, als die Nacht hereinbrach. Nilabwaerts, die Fuesse im Wasser baumelnd und den Nordwind im Haar - ein bleibender Moment.

Heiter und gespraechig wurde es erst wieder, als Captain Atar unsere hungrigen Maegen mit einem leckeren, aegyptischen Eintopf gefuellt hatte. Bei ein paar Dosen Stella Bier und Gitarre, liessen wir in geselliger Runde den langen Tag ausklingen, bevor uns der selige Felukaschlaf schliesslich alle, nach und nach abholte.

Segelnde Gruesse,
David





Reinfall am High Dam

Der heutige Tag sollte ganz im Zeichen des weltberuehmten und unglaublich hohen "High Dam" von Assuan stehen. (So oder aehnlich stellt man sich einen anstaendigen Staudamm jedenfalls als naiver James Bond Fan vor) Deswegen stiegen wir auch voll gespannter Erwartung auf den atemberaubenden Blick aus schwindelerregender Hoehe der Staumauer, aus dem Zug. Die naehere Umgebung des Bahnhofes war in etwa so sehenswert wie eine Mischung aus Ruhrpott und Mannheimer Industriehafen. Doch davon liessen wir uns natuerlich nicht entmutigen und stapften los in Richtung Damm.

Diesen zu erreichen waere eigentlich auch selbst zu Fuss kein Problem - wie gesagt, eigentlich - denn kurz vor dem Ziel standen wir vor Chechkpoint Nr.1. "Ab hier nur noch im Auto, laufen verboten" teilten uns zwei mehr oder weniger freundliche Gesellen mit maechtigen Gewehren mit. Diskussion zwecklos! Blieb also nur das gute alte Daumentaxi. Gluecklicherweise mussten wir nicht lange warten und konnten in Gesellschaft eines schweigsamen Aegypters den Checkpoint Charly des mittleren Ostens passieren. 300m (!) spaeter endete unsere Fahrt dann auch schon wieder an Checkpoint Nr.2, hier durften wir das Auto wieder verlassen und nachdem wir den obligatorischen Eintritt abgedrueckt hatten, die letzten Meter zu Fuss zuruecklegen!

Der geneigte Leser wird sich jetzt sicher fragen: Hat sich das alles gelohnt? Fuer alle die diese Perle der modernen Archtiktur noch nicht gesehen haben: Ihr habt nichts verpasst. Photographieren war leider verboten aber wenn ihr euch eine normale Strasse vorstellen koennt, etwa 10 ueber dem Wasserspiegel, die zu beiden Seiten sanft abfaellt, dann wisst ihr Bescheid. Der Rueckweg durch die, gegen boesartige Fussgaenger aller Art, hermetisch abgeriegelte Hochsicherheitszone, gestaltete sich aehnlich schwierig. Aber gegen den fairen Fahrpreis von einem Kugelschreiber schafften wir es abermals per Anhalter die 300 Meter Sperrzone zu passierten. Am Bahnhhof angekommen stellten wir zu unser ungemeinen Freude dann auch noch fest, das der naechste Zug erst um sieben Uhr abfaehrt - am naechsten Morgen. Das verschaffte uns den Luxus einer halbstuendigen Taxifahrt zurueck nach Assuan.

Euer Raphael

Saturday, October 27, 2007

Kettenriss im Tal der Koenige

Fuer die obligatorische Sightseeingrunde durch Luxor, dem Zielhafen unserer epischen Busfahrt von letzter Nacht, hatten wir uns eigens Fahrraeder ausgeliehen. Dies hatte zwei gute Gruende:

1. Bewegung
2. Mobilitaet

Leider war die Erfuellung von Punkt 2 gleich zu Beginn unseres Unternehmens in Gefahr. So geschehen, als die Kette der neomodernen Zweiradkutsche nicht ganz einverstanden war mit meinem beherzten Antritt ueber die erste ernst zu nehmende Strassenwelle. Sie riss spontan in mehrere Teile.
Doch wir waeren ja nicht in Aegypten, wenn nicht zufaellig einen Meter neben der Ungluecksstelle ein Radmechaniker saesse, der fuer ein wenig Baksheesh die Radrakete wieder auf Vordermann braechte.

Von den Sehenswuerdigkeiten selbst, deren Besichtigung unser eigentliche Tagesmission darstellte, gibt es zusammenfassend im Grunde nur eines zu sagen: Die Grabstaetten und Tempelanlagen um Ramses I-???, Tutenchamun und wie sie alle heissen, sind wirklich hochgradig beeindruckend und bewundernswert. Ein Wunder braucht es allerdings auch bis man sich den Weg durch die Heerscharen von Touristen gebahnt hat um ueperhaupt erst einmal dort hin zu gelangen.

Vom Nil,
saftige Gruesse, euer David